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St. Pöltens gute Seite

Herbert „Hebi“ Binder

Herbert „Hebi“ Binder
Kolumnist
Der Doyen. Der große Alte in der Redaktion mit der immer jungen und dynamischen Seele. Seine Glossen strotzen vor Wortwitz und Tiefgang, hat die Satire zum Hochamt erhoben und gibt sich dennoch (siehe Foto) als erfahrener und fairer Medienheld: „Wer austeilt, muss auch einstecken können!“

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Herzschmerz

Zuvörderst: Nichts liegt uns ferner, als uns über alte Symbole welcher Religion auch immer lustig zu machen. Auch dann, wenn sie inzwischen weithin zu leeren Versatzstücken mystischer Frömmigkeit geworden sein sollten. Irgendwem ist möglicherweise dies und das noch immer heilig. Daher Respekt!
Aber wenn – und nichts anderes kann es wohl gewesen sein! – eine Partei einen entsprungenen Herz-Jesu-Bruder anheuert, um mit dessen inbrünstigem Instrumentarium zu arbeiten, Hand aufs  ...


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Kaffeehaus gesucht

Das Café, so ein Literat der alten Schule, sei eine Anstalt, die der Mensch aufsuche, um allein zu sein, wobei er aber hiefür Leute um sich braucht. Ich geh seit Jahrzehnten habituell ins Kaffeehaus. In der Landeshauptstadt wird einem die Freude des Kaffeehausbesuches allenthalben nur leicht getrübt zuteil. Gut, die Häusln sind durchwegs um Klassen adretter und sauberer als im diesbezüglich schon levantinischen Wien, aber:
Ich wünsch mir ein Kaffeehaus, in dem sich der Wirt nicht  ...


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Fürs Vaterland

Das im Regierungsprogramm für die Studiosi vorgesehene gemeinnützige Engagement hat eine wahre Eruption kreativer Initiativen einzelner Prominenter der Polit- und Kulturszene eingeleitet. Der Bundeskanzler hat ja vor, an der elitären Privatschule seiner Tochter jeweils freitags Nachhilfeunterricht in Mathe (Politische Mengenlehre) zu  geben. SP-Nationalrat Anton  Heinzl lässt sich nicht lumpen und möchte an der örtlichen Design-Uni einen honorarfreien Lehrauftrag über  ...


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Hatschi Bratschi is out

Es muss ja nicht stimmen, aber die Gerüchte wollen nicht verstummen, der Landesvater hätte tatsächlich unser aller Rainhard, den Fendrich, eingeladen, uns eine neue Landeshymne zu schreiben. Endlich was Modernes. Dem Beethoven sein „Bundeslied – Im geselligen Kreis zu singen“ Op.122 mit dem neuromantischen Text vom Ginzkey (der sich’s in der Nazizeit eher peinlich gerichtet hatte und seinen größten Erfolg wohl mit „Hatschi Bratschis Luftballon“ aufwies), das konnte sich  ...


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Faust aufs Aug

„St.Pölten,  Stadt der Architektur“ – von Prandtauer über Olbrich bis Hollein und Kada, von der schmucken Innenstadt bis zur baukünstlerischen Herzeige-Meile des Kulturbezirks. Durchgängig Identität stiftendes, auch touristisch relevantes Potential. Einen international beachteten 3SAT-Film gabs dazu, jüngst eine wahre Hymne in Ö1.

Und  da hinein platzt jetzt die architektonische Scheußlichkeit der neuen DM-Filiale in  St.Pöltens Boulevard, der  ...


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Post coitum

„Post coitum omnis animal triste“, ihr Beichtvater übersetzt ihnen sicher gerne diese Erkenntnis des großen Thomas von Aquin. Zur Not tut´s als Dolmetscher auch ein nahe stehender Jurist mit kleinem Latinum. Nachher sind also alle immer ein wenig müde, die zwei Wahlen hätten wir hinter uns.
Einem Drittel der St.Pöltner (auch hier gilt wie überall die gleichgewichtige Weiblichkeitsvermutung) ist es offensichtlich inzwischen wurscht, was in ihrer Stadt geschieht oder auch  ...


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Park as park can

Wir lesen Zeitung, wir gehen ins Wirtshaus, wir parken. Das bedeutet, dass wir diesbezüglich alle Fachleute sind.
Der Wahlkampf in den nächsten Wochen dürfte dies aufgreifen. Schon in der Vergangenheit segneten uns ja die Gemeindeväter/mütter mit weitsichtigen Entschlüssen,  etwa jenem, den Rathausplatz lediglich in einer einzigen Ebene zu unterkellern. Die zweitstärkste Partei lässt sich da nicht lumpen und plädiert für eine Parkraumbewirtschaftung, bei der man von  ...


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Rettet die Frittaten

Mit Karl Valentins Grübeln über die richtige Schreibweise der „Semmelnknödeln“ hat es angefangen. Große Geister beschäftigen sich seither mit der korrekten Diktion unserer Menüs. „Selbst in der Frittatensuppe feiert die Provinz ihre Triumphe!“, lässt Thomas Bernhard seinen Theatermacher verzweifeln. Merke: Die linguistisch ungarischen Palatschinken haben, weil dergestalt aus  Italien zu uns genudelt, die zwei Ts vorne und nicht hinten, wie in vielen unserer  ...


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Acryl, Acryl

Grüne Witwen sollen es gelegentlich tun, Ärzte ab der Midlife Crisis, Damen der Gesellschaft, Prokuristen auf Sinnsuche: man malt. Woher kommen wir, wohin gehen wir, wie malen wir?
Acryl steht derzeit hoch im Kurs, denn Acryl macht, was man will: abstrakte Expression pur -  und das voll im Energiestrom. Zeichnung, Gouache, Aquarell? Igittigitt! Das riecht ja geradezu nach Volkshochschule oder Hobbykurs Stift Geras. Die künstlerische Pranke und die NÖN-Kulturseite verlangen nach  ...


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Shopping platonisch

Zwanzig Jahre sind wir heuer Landeshauptstadt. Den damaligen, natürlich streng wissenschaftlichen Prognosen gemäß sollte St.Pölten derzeit somit etwa 70.000 Einwohner zählen. Hamaabernicht. Die Fußgängerzone – ein  wahres Kommerzdorado. Issieabernurzumteil.
Einer MfG exclusiv zugänglichen Studie des IRCD (Institute for the research of commercial disappointments) zufolge liegt die Ursache in zwei Fakten: Jeder Passant ist ein Mensch, deswegen aber nicht gleich ein  ...