Vermutlich waren Sie an diesem Montag im Bett. Der Ort, an dem sich Menschen zwei Stunden nach Mitternacht für gewöhnlich aufhalten, wenn sie nicht an akuter Insomnie leiden. Vier Menschen aber waren in Wagram unterwegs. Sie zündeten in dieser Nacht die FPÖ-Landesgeschäftsstelle an und machten der FPÖ Platz frei für die Opferrolle und viel Spekulation über Täter und Auftraggeber. Spätestens seit Ibiza darf eine Prise Verschwörungstheorie in FPÖ-Geschichten ja nicht fehlen. Am 12. ...
Aqua ist seitdem nicht nur Millionär, sondern hat Videospiele so wieder zum heiß diskutierten Thema im Land gemacht. Um kurz und bündig zu verstehen, worin genau ein Österreicher nun Weltmeister ist und warum das wichtig ist, hat MFG Felix Schniz, den Mitbegründer und Studienprogrammleiter des interdisziplinären Masterprogramms „Game Studies and Engineering“ der Universität Klagenfurt vier Fragen zu Fortnite gestellt.
Was macht Fortnite zu einem so leicht zugänglichen ...
Drei junge Männer sitzen am Sofa und starren wie gefesselt in Totenstille auf den Bildschirm vor ihnen. Einer dreht den Lautstärkeregler weiter nach oben. Er will sichergehen, dass Richard – er steuert gerade den Avatar in Fortnite – jeden Schritt hört, den sein letzter überlebender Kontrahent machen könnte. Im Spiel sitzt Richard mit dem Rücken zur Wand im ersten Stock eines Hauses, das goldene Sturmgewehr im Anschlag und siehe da: Sie hören wie jemand langsam die Treppen nach oben ...
„Politikverdrossenheit“ ist so ein Begriff, der seit ein paar Jahrzehnten immer wieder im Raum steht und mit dem gerne junge Menschen abgestempelt werden. Ist die Jugend wirklich in der Krise oder suchen Politiker einfach nur nach Gründen warum sie nicht mehr gewählt werden?
Ich mag den Begriff „Politikverdrossenheit“ eigentlich so gar nicht, weil da immer mitschwingt, dass sich junge Leute für nichts mehr interessieren. Das stimmt einfach nicht. Es sind eher zwei Dinge, ...
Ich habe meinen Geschichtslehrer nie ausstehen können. Das hat einerseits an seiner zynischen Art gelegen und andererseits daran, dass er mir das Fach „unmaturierbar“ gemacht hat. Stoff? Alle paar Stunden mal im Schnelldurchlauf. Tests? Wenn wir wollen. Überraschung: Die Mehrheit hat gerne darauf verzichtet und ich möchte mich da gar nicht ausschließen. Wenn ein pubertierender Mensch die Entscheidung zwischen mehr Freizeit oder weniger hat, liegt die Antwort auf der Hand. Dafür haben ...
St. Pöltens Jugend wandert ab. Das ist kein Trend, sondern Tradition.
Wer das Nest nicht ganz verlassen möchte, der fährt zumindest fürs Essen raus nach Wien und genießt dort, was die Provinz nicht bieten kann. Klar, eine Stunde im Tokyo Buffet schaufeln macht so lange Spaß, bis man aufsteht und heimrollt, aber könnte die Stadt nicht doch mehr?
Eine kulinarische Goldader verläuft so gut wie unberührt durch die Stadt und wartet. Es müsste nur jemand kommen, der ...
Also erzähl einmal: Wie kommt ein junger St. Pöltner dazu Drogen zu verkaufen?
Das hat eigentlich voll langsam angefangen. Ich hab so wie die meisten Jugendlichen einfach immer wieder mit meinen Freuden ein paar Ofen geraucht und so lernt man dann einmal die ersten Dealer kennen.
An die Wiesen muss man ja auch irgendwie kommen und mit der Zeit geht das schon auf die Geldbörse, auch wenn der Grammy nur einen 10er kostet. Meine ersten Dealer waren vor allem Bekannte ...
Und wo kaufen Sie Ihre Drogen? Vermutlich nicht im Sparkassenpark. Bereits Süchtige und ambitionierte Beginner dealen und konsumieren dort nur im Notfall. Der Sparkassenpark ist eine No-Go-Area für sie und er war es schon lange vor der Schutzzone, die am 1. November offiziell in Kraft trat. Zu offen, zu verrufen, zu viele Menschen. Die meisten Jugendlichen mit Vorliebe für Marihuana und Chemisches meiden ihn bewusst und finden andere Orte. Ihre Joints rauchen sie zu Hause, Tabletten ...
Danke und bis bald bester Kebabmann“, verabschieden sich die letzten Gäste von Ugur Kalkan. Er unterbricht kurz das Interview und gibt allen Vieren die Hand bevor sie gehen. Was heute mancher als rassistisch empfinden könnte, freut den Chef des Kristall-Restaurants. Als junger Mann kam Ugur 1992 nach St. Pölten und stieg dort aus dem Bus, wo er heute Kebab und andere orientalische Speisen verkauft. Sein Resümee über das Döner-Geschäft in der Stadt teilt er mit den anderen Gastronomen: ...
Frequency-Festivalgelände vor einigen Jahren, Morgenstunden – Michael Duscher (Bild unten) irrt entlang der Traisen durch den Campingpark auf der Suche nach Kaffee und Frühstück. Sein Weg endet irgendwo zwischen Herrenplatz und Rathaus. „Bis zu diesem Zeitpunkt war mir gar nicht bewusst, dass St. Pölten eine so schöne barocke Innenstadt hat“, erzählt der 49-Jährige, seitdem habe es ihn immer wieder hierher gezogen. Duscher wird wohl noch öfter über seine damaligen Entdeckungen ...