MFG - Eine neue Heimat für die Fachhochschule
Eine neue Heimat für die Fachhochschule


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St. Pöltens gute Seite

Eine neue Heimat für die Fachhochschule

Text Eva Seidl
Ausgabe 12/2005

Die Starterlaubnis ist erteilt: Nach den Plänen der renommierten Architekten NMPB wird ein Bestbieterkonsortium die neue Fachhochschule nicht nur bauen, sondern später auch verwalten. Dieses All-Inclusive-Modell ist neuartig in Österreich und soll sowohl der Gemeinde als auch der Fachhochschule nur Vorteile bringen.

Im neuen Gebäude sollen den inzwischen über 1.000 Studenten neben größeren Hörsälen, neuen Seminarräumen, Labors und Computerräumen auch eine Mensa und ein Festsaal für bis zu 500 Personen zur Verfügung stehen. Geplant wurde das Gebäude vom Architektenteam NMPB, dem Mag. Gernot Kohl, Geschäftsführer der FH St. Pölten bereits im Voraus Rosen streut: „Sie werden in Österreich als ‚die’ Schularchitekten gehandelt. Aufgrund der hohen Kompetenz und Erfahrung auf diesem Gebiet haben sie optimal zu uns gepasst.“ Zu den Referenzen des Architektenteams gehören unter anderem die Handelsakademie in Korneuburg und die Volksschule in Gänserndorf. Das neue Gebäude soll zusammen mit HBLA für wirtschaftliche Berufe, den gesundheitswissenschaftlichen Schulen und dem BIZ eine Schulachse entlang des Mühlbachs bilden, heißt es bei NMPB. „Das Konzept der Fachhochschule wurde im Hinblick auf die sehr komplexen Anforderungen des Betreibers aus Sicht von Technologie und Gestaltung erarbeitet“, erklärte Diplomingenieur Bradic. Die gesamte Planung vom Entwurf bis zu den Detailplänen wurde in nur vier Monaten durchgeführt. Alles aus einer Hand Nicht nur das Gebäude ist neu, mit der Ausschreibung eines Totalunternehmerkonzepts geht auch die Gemeinde als FH-Träger neue Wege. Im Bestbieterkonsortium sind Siemens, Sparkasse, Immorent, Raiffeisen und Porr vertreten. Das Konsortium errichtet und wartet das Gebäude, das von der Gemeinde als Fachhochschulträger zurückgemietet wird. Somit sind die Kosten bereits vorher absehbar, abhängig von den Randbedingungen lässt sich bereits abschätzen, wie hoch die jährliche Belastung sein wird. Magistratsdirektor Dr. Thomas Dewina: „Bei diesem Lebenszyklusmodell geht es darum, dass ein Konsortium nicht nur baut, sondern auch verwaltet.“ Die Gemeinde erhofft sich dadurch Kosteneinsparungen und weniger Aufwand. „Das Konsortium muss den Spagat machen, einerseits kostengünstig zu bauen, aber gleichzeitig so hochwertig, dass wenig Instandhaltungsarbeiten notwendig sind.“ Auch ein Energiekonzept gehört mit zu den Bedingungen, die im Gesamtkonzept „FH neu“ festgeschrieben und nun vom Konsortium umzusetzen sind.  New and improved Den neuen Gebäudekomplex werden die Studenten jedoch erst 2007 beziehen können. Bis dahin bleibt es beim ständigen Hin-und-Her-Wechseln zwischen den beiden gegenüberliegenden FH-Gebäuden in der Herzogenburgerstraße und den ausgelagerten Räumlichkeiten im BIZ, das die Studenten bei jeder Witterung absolvieren müssen. Wenn es dann soweit ist, soll jedoch auch die Parkplatznot, die vor allem in der BIZ-Umgebung akut ist, ein Ende haben. Rund 200 Parkplätze sollen den Studenten zur Verfügung gestellt werden, wie Gernot Kohl betont „aus heutiger Sicht kostenfrei“.  Jede Menge Verbesserungen ergeben sich für die Studenten außerdem durch den neuen Standort zwischen der Mathias-Corvinus-Straße und der Heinrich-Schneidmandl-Straße, wenngleich sich viele die FH noch näher an der Innenstadt gewünscht hätten. Aber akute Lärmbelästigung durch vorbeifahrende Züge, wie sie Studenten und Vortragende am derzeitigen Standort quält, werden dann der Vergangenheit angehören. Zudem sind vom neuen Standort aus auch die Einkaufsmöglichkeiten wesentlich schneller und leichter erreichbar.  FH neu - das kommt: • fünf Hörsäle mit Platz für bis zu 220 Personen • Seminarräume, Labors und Computerräume • Festsaal für bis zu 500 Personen • Mensa mit ungefähr 170 Sitzplätzen • Bibliothek mit Platz für bis zu 20.000 Bände • 200 Parkplätze, die den Studenten zur Verfügung stehen