MFG - Wie man Dinge mag
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St. Pöltens gute Seite

Wie man Dinge mag

Ausgabe 04/2007

Die mit dem Youngster of Arts-Preis ausgezeichnete St. Pöltnerin Christina Starzer gestaltet mit Kollegen von der Universität für Angewandte Kunst eine ungewöhnliche Ausstellung im ehemaligen Autohaus Wesely (Eröffnung 19. April). Mit MFG sprach sie über die Arbeiten und den tieferen Sinn dahinter.

Wo lässt sich Ihre Ausstellung thematisch einordnen?
Unsere Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Minimal Art und Concept Art. Wir möchten Materialen neu untersuchen sowie hinterfragen und versuchen, wie man mit wenigen Einschnitten in diese eine große Wirkung erzielen kann. An der Uni lernen sie von Künstlern wie Erwin Wurm. Wie hat er Sie beeinflusst?
Ich habe oft konstruktive Kritik von ihm erhalten, genauso wie von Barbara Putz-Blecko, meiner Professorin in der Klasse Kunst und Kommunikative Praxis. Das ist für mich nach wie vor wichtig. Ohne Kritik entsteht Stillstand. Was erwartet die Besucher?
Hauptsächlich handelt es sich um Skulpturen und Zeichnungen – die Fensterzeichnungen von Paul Wagner und Karina Bruckner an der Auslagenfront locken schon jetzt die Blicke der Passanten ins Innere. Eine vom mir realisierte Papierskulptur steht direkt dahinter. Auf den 1. Blick scheint es einfach nur eine Säule zu sein. Das leichte Material bekommt einen massiven Charakter, der durch die feine Abstimmung des Papiers gebrochen wird. Karina Bruckner hat eine Skulptur entworfen, die an ein Spielplatzgerüst erinnert. Manchmal fehlt ein Element, manchmal wurde ein einziges Verbindungsstück  in der „falschen Farbe“ lackiert, um die Logik zu durchbrechen oder um Logik zu erzeugen. Eine andere Arbeit, von Thomas Gänszler, ist aus Alu gefräst. Eine niedere, längliche Form, die einige Mulden aufweist, in denen eine Latte liegt, die man eventuell in die nächste Mulde verschieben könnte. Mich erinnert die Skulptur ein bisschen an eine Schokoladentafel. In der oberen Ausstellungsräumlichkeit, stößt man auf eine riesengroße Holzinstallation von Matthias Pöschl. Es ist ein „architektonischer Zauberwald“.Eine wirklich seltsame Ästhetik spiegelt eine weitere Arbeit von Gänszler wider: Steinwolle wurde getürmt, ergibt ganz eigenartige Flächen. Die Arbeit ist im Gegensatz zu seiner Gummiskulptur im unteren Teil sehr „roh“  gehalten. Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?Hoffentlich nicht in der familieneigenen Gruft. Ist aber relativ unwahrscheinlich, da es dort nur noch zwei kleine Urnenplätze gibt, und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es in der Zwischenzeit ein anderes Familienmitglied von mir erwischt, was ich natürlich nicht hoffe.