MFG - Barockes Musical
Barockes Musical


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St. Pöltens gute Seite

Barockes Musical

Ausgabe 04/2007
Und so wird die capella am 14. und 16. Juni im VAZ St. Pölten die Barockoper „Rinaldo“ von Georg Friedrich Händel aufführen, wobei Mastermind Marcus Hufnagl das Ganze mit dem Zusatz „...ein barockes Musical“ versehen hat. Warum? „Weil es Händel mit ‚Rinaldo‘ gelungen ist, drei Parameter genial miteinander zu kombinieren: 1. eingängiger und trotzdem gehaltvoller Inhalt 2. mitreißende, emotionale und handlungsverdeutlichende Musik sowie 3. viele, viele Bühneneffekte. Der Vergleich zu einem Musical drängt sich also auf, auch weil schon damals das Publikum nach herausragenden, musikalischen Passagen oder überwältigenden Bühneneffekten mitten in das Stück hineinklatschte. Und Wiederholungen dienten dazu, um die Musik ungestört ein zweites Mal genießen zu können“, klärt Hufnagl auf. Dabei wollte die capella ursprünglich eigentlich Monteverdis „L´Orfeo“ inszenieren, ließ sich aber von den Produktionskosten abschrecken. So landete man zu guter Letzt bei Händels „Rinaldo“. „Rinaldo ist eine Kreuzfahrergeschichte. Zwei Gruppierungen geraten aneinander: die Christen und die Heiden. Aber eigentlich treten vielmehr Vernunft und Ehrlichkeit gegen Zauberei und List an, Wirklichkeit kämpft gegen Illusion“, verrät Hufnagl etwas vom Inhalt.Nicht weniger als 40 Personen wirken am Projekt mit, alles wird selbst umgesetzt – Kostüme, Bühnenbild, Lichtdesign, Choreographie, Regie. „Verglichen mit andern Produktionen sind wir aber ein relativ kleines, aber dafür sehr wendiges Team“, stapelt Hufnagl tief. Trotzdem – für ein Privatprojekt durchaus bombastisch.Auch die Location, das VAZ St.  Pölten, ist besonders und von der capella, die immer wieder „ungewöhnliche Orte  ausprobiert“ bewusst ausgewählt. „Das VAZ St. Pölten bietet die idealen Gegebenheiten, um dieses Stück so umzusetzen, wie es Händel eigentlich verlangt: Phantastisch, großzügig, witzig, kurzweilig und unterhaltsam. Der Bühnen- und Zuschauerraum gibt größtmögliche Flexibilität – man ist an kein fixes Raumkonzept gebunden. Auch hinsichtlich Bühnen- und Lichttechnik können andere Wege beschritten werden. Damit schaffen wir einen unkonventionelle, luftigen Rahmen, der vom Plüsch der Opernbauten bewusst wegführt.“ Kurzum: Man darf gespannt sein! www.capella-incognita.at