MFG - „Der SKN wird immer mein Herzensverein bleiben“
„Der SKN wird immer mein Herzensverein bleiben“


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

„Der SKN wird immer mein Herzensverein bleiben“

Text Thomas Schöpf
Ausgabe 12/2022

Unter Martin Scherb kurz im Tor gespielt. Interviews von Didi Kühbauer redigiert. Pressekonferenzen abgehalten. Den Verein auf Social Media positioniert. Tobias Weber hat in eineinhalb Jahrzehnten inmitten des Wolfsrudels einiges erlebt.

Wehmut schwang keine mit. Nach 15 Jahren war es Zeit, was Neues zu machen. Der SKN wird immer mein Herzensverein bleiben. Ich bin ja nicht weg“, sagt Tobias Weber. Als Medienbeauftragter, vulgo Pressesprecher, hat er die Geschicke des Vereins in den letzten Jahren mitgeprägt, fungierte unter anderem als Bindeglied zu den Journalisten und war für die immer wichtiger werdenden Social-Media-Auftritte des Vereins verantwortlich. Gelernt hat der 29-Jährige den Job von der Pike auf. Auf der FH St. Pölten machte er seinen Master in Medien und Kommunikationsberatung. Bereits als Teenager schnupperte er in die Pressearbeit der „Wölfe“ rein, betreute doch sein Vater Gerhard Weber einst die St. Pöltner, bis diese Arbeit aufgrund der Professionalisierung des SKN mit seinem damaligen Job als Chefredakteur der „Sportzeitung“ nicht mehr gut vereinbar war. Tobias war seit seinem 14. Lebensjahr Torhüter bei den SKN Juniors und darf sogar stolz auf einen Einsatz in der Kampfmannschaft der „Ersten“ verweisen. Martin Scherb brachte ihn bei einem Benefizspiel gegen den SV Horn (0:2) in der Schlussphase für Michael Loidl. „Mein Kasten ist sauber geblieben. Wir haben dann kein Tor mehr kassiert“, schmunzelt Weber. Bei den sportlich emotionalen Highlights in seiner Ära als Medienbeauftragter tut er sich schwer, eine Top 3 zu reihen, zu viele schöne Erinnerungen kommen hoch: „Ich würde sagen der Heimsieg gegen Sturm Graz im Cup-Halbfinale, das Rückspiel in der Europa-League-Quali gegen PSV Eindhoven, wo es noch einmal richtig eng war, und natürlich der 3:2-Heimsieg gegen LASK in der 2. Liga, als es um den Titel ging.“ Kurze Pause: „Na aber der erste Bundesliga-Heimsieg gegen Admira, wo der ‚Schützi’ (Daniel Schütz, Anm.) in der Nachspielzeit das Siegtor gemacht hat, das war auch ein richtiger Hammer!“

Freitagabend in Kajaani
Seine „schwerste Zeit“ erlebte Weber, als er im finnischen Kajaani ein Auslandssemester absolvierte und deswegen gleich mehrere Heimspiele versäumte. „Das war schon auch bisschen kurios. Wenn die Kollegen Freitagabend fort gegangen sind, bin ich in der WG geblieben und hab’ verzweifelt nach brauchbaren Live-Streams gesucht, um unsere Spiele zu sehen. Meistens waren die Streams dann eineinhalb Minuten hinten und bevor ich ein Tor gesehen habe, habe ich immer schon diverse Jubel-Nachrichten am Handy gehabt“, lacht Weber. Zum Abschied bekam er vom Geschäftsführer Matthias Gebauer vor seinem letzten offiziellen Heimspiel gegen SV Lafnitz eine aktuelle Dress „Tobias 4 ever“ überreicht und auch die Wolfbrigade dankte ihm nach 15 gemeinsamen Jahren mit einem entsprechenden Plakat und Huldigungen. Ein wunderschönes Geschenk machte ihm aber die Mannschaft. Denn die besiegte die Steirer mit 2:1 und Weber durfte seinen Job als Tabellenführer niederlegen. Ob die Wölfe ihre Saison im Optimalfall mit dem Meistertitel krönen, wird Weber als Daumen drückender Fan in der NV Arena verfolgen. Die eine oder andere Partie geht sich vielleicht auch beruflich aus. Denn Weber ist der Branche erhalten geblieben, als Junior Sportsponsoring Manager bei Liga-Bewerbssponsor „Admiral“ tätig: „Eine Aufgabe, die mir bereits jetzt sehr viel Spaß macht.“