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St. Pöltens gute Seite

Beate Steiner

Beate Steiner
Redakteurin
Die rasende Reporterin. Niemand verdient diesen Titel mehr als sie. Ist immer mittendrin, statt nur dabei. Weiß, was wo abgeht in der Stadt und berichtet immer von der Front. Kennt Gott und die Welt und St. Pölten wie ihre eigene Westentasche. Vollblutreporterin mit politischem Tiefgang und gehöriger Bandbreite von Kultur bis Gesellschaft.

Foto jedi master - Fotolia.com

Machos

St. Pölten ist sicherer geworden – sagt die Statistik. Die angezeigten Körperverletzungsfälle werden jedes Jahr weniger. Im Vergleich ist die 55.000-Einwohner-Stadt nicht gefährlicher als andere Städte. Und das ist gut so.
Weniger gut ist das subjektive Unsicherheitsgefühl, das durch die politisch-polemisch geführte undifferenzierte Stimmungsmache über Asylanten/Eindringlinge/Flüchtlinge/Fremde/Deutschunkundige/Terrorristen geführt wird. Das liegt natürlich an der  ...


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Die gewaltreiche Gesellschaft

Ausgelassene Stimmung bei einer Veranstaltung in St. Pölten. Ein Mann umarmt eine ihm unbekannte Frau, sie wehrt sich, er bleibt zudringlich. Die Frau ist schockiert, bringt den Vorfall zur Anzeige, reagiert mediengeprägt: „St. Pölten ist Köln.“ Bandenmäßige Attacken wie zu Silvester in der deutschen Millionenstadt gibt es in der niederösterreichischen Landeshauptstadt glücklicherweise nicht, aber die massenhaften sexuellen Übergriffe auf Frauen in Köln haben das Thema auch in  ...


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Alles dreht sich um den Domplatz

Die ehemaligen Gewerbeflächen unterhalb der Wohntürme werden revitalisiert: 640 Autos sollen hier im stillgelegten Einkaufszentrum Platz finden. NV Immobilien entwickelt das Millionen-Projekt am Rande der Altstadt, gemeinsam mit der Palais Fanto Verwaltungsgesellschaft. „Vor allem Kurzparker werden hier zwischen Altstadt und Regierungsviertel Abstellmöglichkeiten finden“, sagt Manfred Wohlmetzberger, Direktor von NV Immobilien. Die Garage im Untergeschoß der kürzlich sanierten  ...


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Amen

7. Oktober 1996, 7 Uhr morgens – das erste Auto fährt in die Parkgarage unterm Rathausplatz. Dem Bau des 50-Millionen-Schilling-Projekts sind damals heftige Proteste vorangegangen. Die Garagengegner befürchteten einstürzende Rathausbauten, geschlossene Geschäfte rund um den Platz, eine ausgestorbene Pflasterwüste im Stadtzentrum. 2015 ist der Rathausplatz gesäumt von florierenden Geschäften, vielen Schanigärten, und er ist an mehr als 200 Tagen im Jahr bespielt mit Musik, Kino,  ...


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Unser Mann in Paris oder „Wir leben vom Wald“

Diesmal geht’s ums Ganze“, sagt Christoph Wildburger, „wenn keine neuen Vereinbarungen getroffen werden, gibt es nach 2020 keine verbindlichen Ziele zur Reduktion der klimaschädlichen Emissionen mehr, denn das Kyoto-Protokoll ist ausgelaufen.“ Christoph Wildburger weiß, wovon er spricht, und er ärgert sich darüber, dass der Klimawandel in Expertenkreisen zwar ein Megadiskussionsthema ist, aber „bei uns in Österreich kriegt keiner was mit, das wird medial kaum kommuniziert.“  ...


Foto Beate Steiner

Birkenstock goes Rock’n’Roll

Sie laden zu Diskussionsrunden in die Seedose und zu Ausflügen mit nachhaltigem Hintergrund ein. Sie verteilen in der Nacht unzählige Pflanzenkisten in der ganzen Stadt und posten schräge Pflanz-Tipps. Nein, pflanzen wollen St. Pöltens Grüne damit niemanden, sie wollen sich nur abheben von den üblichen Auftritten altbekannter Polit-Profis, wollen mit „Wahl-Engagement“ statt „Wahl-Kampf“ von ihren Visionen überzeugen und nutzen dazu nicht öffentliche Auftritte, sondern soziale  ...


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Mit-Denken

Wenn ein Laster mittags zwischen zwei Schanigärten parkt, unter Getöse und Staub einen Laden entrümpelt und damit den dort Essenden die Mittagspause verstinkt, dann denken sich Auftraggeber und Ausführender entweder nix oder „I bin I – und die andern san ma wurscht.“
Wenn eine Horde Betrunkener um vier Uhr morgens laut grölend und stöckelklappernd durch die Innenstadt zieht, dann denken sich die entweder nix oder „Mia san mia – und die andern san uns wurscht.“
Wenn  ...


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Schräge Töne

Die Sonne blinzelt über das Theater, sorgt für wohlige Wärme am Rathausplatz, wo hunderte bestens gelaunte Menschen an den Schanigarten-Tischen sitzen, plaudernd und lachend, vor sich ein süffiges Getränk. In der lauen Sommernachtsluft liegt angenehm chillige Musik, live, gespielt von großartigen St. Pöltner Musikern. Die Stimmung ist heiter-erwartungsvoll, die Gesellschaft angenehm und gut gelaunt. Das ist schon was Feines, so eine Freiluft-Veranstaltung auf dem Rathausplatz oder dem  ...


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Mutter-Leben

Ich glaub’s nicht, auch wenn ich es gelesen hab. Auf einer Wahl-Kandidatenliste ist tatsächlich bei drei Frauen als Berufsbezeichnung „Mutter“ gestanden. Also, Mutter ist ein Zustand, das weiß ich aus Erfahrung. Ein Beruf ist an Ausbildung, an Eignung und an Bezahlung gebunden. Nichts davon ist opportun beim Schwanger werden, beim Kind gebären und aufziehen. Und wie eine Frau als Mutter in Pension geht, kann ich mir schwer vorstellen.
Vielleicht ist mir ja in unserem  ...


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St. Pölten darf Kopenhagen werden

Ja, klar, Kopenhagen ist ungefähr zehnmal so groß wie unsere 55.0000-Einwohner-Stadt, aber Wohlfühlkriterien sind von der Größe unabhängig. Diese Paradigmen hat ein Mann eindringlich formuliert, der seine Heimatstadt im Qualitäts-Ranking ganz nach oben gebracht hat – der Kopenhagener Stadtplaner und Uni-Professor Jan Gehl.

Platz fürs Leben
Er stellt seit 50 Jahren dieselben Fragen: Wie wollen wir leben? Wie bringen wir mehr Leben in unsere Stadt? Und  ...