MFG - Auf den Elvis-Putz hauen
Auf den Elvis-Putz hauen


MFG - Das Magazin
St. Pöltens gute Seite

Auf den Elvis-Putz hauen

Text Johannes Reichl
Ausgabe 06/2022

Big is beautiful! Und wenn man, wie Ridin‘ Dudes Manager René Grohs, nicht nur Vegas-Fan ist, sondern noch dazu leidenschaftlicher ELVIS-Aficionado mit Faible für Breitband-Shows, dann kann schon ein Showkonzept mit gut 70 Musikern auf der Bühne die Folge sein.


Am 30. Juni präsentiert er „The Las Vegas Show“ mit den Ridin‘ Dudes, Dennis Jale und dem Symphonie-Orchester des MSV Amstetten im VAZ St. Pölten.

Wie kommt man eigentlich auf eine so größenwahnsinnige Idee – 70 Musiker auf der Bühne?
Das hängt mit einem nachhaltigen Jugenderlebnis zusammen. Ich hab 1991 einen Mitschnitt der Asientournee von Brian Setzer und seiner Band Stray Cats gemeinsam mit Orchester im TV gesehen … noch Jahre später war ich davon fasziniert, das hat mich nicht mehr losgelassen. Tja, und so entstand die Idee, etwas in der Art auch selbst umzusetzen, in dieser bombastischen Besetzung und im Vegas-Style … das Konzert wird jedenfalls, das kann ich versprechen, mächtig.
 
Welchen Künstlern werdet ihr da neben dem King die Ehre erweisen?
Das Programm ist extrem breit gefächert – ich denke, auch wenn es abgedroschen klingt, aber es ist tatsächlich für jeden etwas dabei. Sowohl für jene, die auf Symphonisches stehen, dann natürlich die Dudes-Fans und somit alle, die dem Thema Rock’n’Roll verfallen sind, also auch den lieben Fans von Dennis Jale mit seiner einzigartigen Art – womit natürlich auch ELVIS nicht zu kurz kommt! Thematisch machen wir im Grunde genommen eine Zeitreise durch die allzeit beliebten Evergreens der 60er- und 70er-Jahre – die erklangen alle in Vegas, alle legendären Künstler waren dort.

Allen voran natürlich auch ELVIS, der 1969 ebendort im Grunde genommen diese Bombastbesetzung mit Orchester erfand. ELVIS und Dudes ist dabei eine lange Liebesgeschichte – mittlerweile seid ihr ja alle Ehrenbürger von Elvis Geburtsstadt Tupelo. Was bedeutet das für euch?
Das ist schon eine ganz besondere Ehre für uns, zumal sie zum Ausdruck bringt, wie sehr wir im Ausland und den USA – wo wir ja fast bekannter sind als im Rest von Österreich – geschätzt sind. Mit der Ehrenbürgerschaft wird auch unser Engagement rund um  Elvis Presley gewürdigt, noch dazu von seiner Geburtstadt Tupelo. Dorthin haben wir starke Bande aufgebaut, sind mit Tournee und im Zuge von Fanreisen vorort gewesen, ebenso in Memphis & Co. Man muss sich vorstellen, dass wir im nächsten Juni eigens eingeflogen werden, um anlässlich des Jubiläums des Elvis Festivals in Tupelo genau auf jener Bühne im Fairpark aufzutreten, wo auch Elvis 1956 spielte! Das ist schon ein Ritterschlag, denn jeder weiß –  wenn die USA von etwas neben Fast Food genug haben, dann sind das gute Musiker! Wenn man dann trotzdem die Austrians hören will, das ist schon eine Ansage.

Du bist selbst Dauergast in Vegas – hat dich die Glitzermetropole zur Show animiert?
Tatsächlich war ich mittlerweile siebenmal in dieser schönen Metropole – neben vielen Freuden dort verbindet mich natürlich Elvis mit der Stadt. Und Vegas war schon eine kleine Initialzündung für die nunmehrige Show, weil die dort einfach die besten Megashows auf die Beine stellen – das ist einfach inspirierend. Mich persönlich faszinieren deshalb ja auch mehr die versteckten Seiten der Stadt, die der Urlaubsgast für gewöhnlich gar nicht so beachtet, was in meinem Fall aber wohl auch ein bisschen eine Berufskrankheit ist: Also etwa, wie reibungslos Shows dort ablaufen, wie perfekt das Zusammenspiel zwischen, vor und hinter der Bühne funktioniert, wie alles von der Planung bis hin zur Umsetzung in einem Guss wirkt! Das alles sauge ich richtiggehend auf nach dem Motto „Man lernt nie aus!“

Manche nennen dich mittlerweile „Colonel“ in Anspielung auf Elvis legendären Manager Colonel Parker – bist du auch so ein Blutsauger?
Tatsächlich ist der Name an mir hängengeblieben, obwohl Parker bei Elvis Wegbegleitern ja nicht gerade gut wegkommt. Aber ich nehm den Spitznamen mit einem Augenzwinkern und durchaus als Kompliment: Parker war immerhin derjenige, der Elvis groß gemacht hat.

Du hast ein richtiges kleines Elvis-Museum zuhause. Wirst du die Schätze mal der Öffentlichkeit präsentieren? Was sind die Highlights?
Ja, ich bin ein leidenschaftlicher Sammler von originalen Elvis-Memorabilia. Mein Herzstück sind wohl Elvis Brillen, die er getragen hat, oder die TCB Kette aus Colonel Parkers Besitz. Mir schwebt in Zukunft ja ein Austrian Elvis P. Festival vor, im Zuge dessen man neben Musik auch diese Schätze bewundern kann. Die Idee dazu nimmt immer mehr Gestalt an …

An den Insider: Elvis lebt?
Die Fragen aller Fragen … Ich persönlich glaube nicht, und wenn doch, dann hat er es ganz sauber hinbekommen, dass ihm keiner auf die Schliche gekommen ist (lacht). Tatsächlich hat sich durch seinen frühen Tod dieser Hype um ihn noch mehr aufgebaut und ihn letztlich zu dem gemacht was er heute ist … ein Mythos und Kult!