Paul (Name von der Red. geändert) ist um die 50, sportlich, hat Schmäh und sieht trotzdem ein bisschen so aus, dass man sich mit ihm nicht unbedingt um eine Parklücke streiten möchte. Außerdem ist er Leibwächter. Der Dienstplan sieht eine Woche durchgängig vor, eine Woche frei. Das seit zwölf Jahren. Mit einem soften Kevin Costner aus „Bodyguard“ hat er genau gar keine Ähnlichkeit. Auf einem Kurzbesuch in St. Pölten schnappten wir uns den vorwiegend in Wien arbeitenden ...
Hallo, mein Name ist Althea und ich bin Moveholic. Umzugssüchtig. Immer wieder bemühe ich mich, zu kommen um zu bleiben. Und packe dann doch wieder meine Köfferchen. Ich bin vor einiger Zeit durch irren Erinnerungsaufwand auf 27 Umzüge in zehn Jahren gekommen. Plus die Umzüge als Kind und die seit meiner letzten Zählung, müssten es mittlerweile um die 35 sein. (Mal kurz am Kaffee nippen, an der Zigarette ziehen und hilfesuchend in die imaginäre Runde meiner imaginären Selbsthilfegruppe ...
Ihr Buch zeigt ja sehr schön Ihren ganz persönlichen Jakobsweg – vom kettenrauchenden, biertrinkenden Künstler hin zur Geburt des ersten Kindes.
Ja. Ein Kind zu bekommen ist doch das Wichtigste, was man als Erwachsener machen kann. Ich bin jetzt doch schon 41, davor war ich mein Leben lang ein Jugendlicher im erwachsenen Körper. Somit war die Geburt meines Sohnes natürlich ein riesengroßer Schritt für mich!
„Sind wir bald da?“ liest sich so, als hätten ...
Zum unglaublichen dreißigsten Geburtstag muss es sein – das perfekte Kleid. Eins, das aussagt: Ich weiß, was ich will, bin erwachsen, sehe blendend aus, stehe fest auf meinen eigenen zwei Beinen und feiere trotzdem total ab. Best friend Sil kommt extra angeflogen, damit nichts schiefgeht. Gemeinsam shoppen: Tag eins zählt nicht – klar, dass wir es da noch nicht finden. Was wir finden: Stripperinnenbekleidung sowie Girliekleidchen, in denen ich recht deplatziert wirke. Batik wird von ...
Der tobende Nachbar hält mich wach. Verstehe seine Sprache und damit auch den Grund seines Ärgers nicht.
Am nächsten Tag am Gang – betretene Miene und eingelegte Birnenhälften. Alles, was er geben kann. Selten gab es ein rührenderes Tut-mir-leid…
Mit Stöckelstiefeln übers Eis. Die Reisetasche kaum einen halben Zentimeter überm Boden, der Laptop reißt derweil die Schulter ab. Die Standler bauen den Markt auf, nur die Busse fahren noch nicht. Ich: Im Schneckentempo ...
Wassermann | 20.1.-18.2.
Man kann Loyalität auch übertreiben. Spätestens wenn du allein mit Kindern, die nicht von dir sind, in der leeren Wohnung hockst und dich fragst, wo dein Auto ist, solltest du wieder mehr auf deine eigenen Bedürfnisse schauen. Im Sommer wäre ein guter Zeitpunkt für einen Urlaub. Und nein, die alte Nachbarin, die sonst niemanden hat, musst du nicht auf deine Kosten mitnehmen.
Fische | 19.2.-20.3.
Sensibelchen, dein Name ist Fisch. ...
Auto
Kannst du in Holland vergessen, außer du bist reich (und hast eine Garage / einen Dauerparkplatz) oder arm (weil du überall Gebühren zahlst). Anders betrachtet aber, profitiert die Umwelt von weniger Abgasen, net woahr. Also je 1 Punkt für beide!
NL 1 / AUT 1
Bahn
In Österreich sind die Züge sauber und auch in der 2. Klasse top ausgestattet. In den Pendlerzügen Hollands sehen die meisten Waggons innen wie Relikte aus den 70ern aus. ...
Alle Tiere sind gleich. Manche sind gleicher. Denkt zumindest die Kleiderbauer-Verkäuferin, die sich ziert, meine Freundin (eine sich entgegen ihres beruflichen Status‘ simpel in Armyhosen kleidende Akademikerin) zu beraten. Denkt der Fuzzi, der Studentinnen für Drecksjobs einstellt, um sie wochenlang unter anderem als „Huren“ zu betiteln. Denkt der Mann an der Hofer-Kassa, der der immer netten Kassiererin, die ein gestresstes, doch humorvolles „I krieg glei an Herzinfarkt“ ...
Die wichtigste Bewerbung meines Lebens ist draußen. Jetzt heißt es warten. Mein Telefon trage ich immer am Körper, ready to pick up. Weil vielleicht ruft Holland an. Ich ziehe Kreise in meinem studentischen Wohn-Schlafraum und stolpere über die Katzen. Kino, schwimmen oder schlafen ist nicht möglich. Routinearbeiten werden nebensächlich, andere Pläne verworfen, frühere Luftschlösser dem Erdboden gleichgemacht. Ich leide und ernähre mich von Baldrianpräparaten. Weil vielleicht ...
Seit 2002 betreibt Inhaber Mini das Studio, das an diesem Augusttag 2009 in sauberem Orange-Schwarz erstrahlt, stilecht dekoriert mit Animal Prints und Totenschädeln. Hier arbeiten er, Tätowierer Dominik und Piercerin Tami, alle zwischen Mitte und Ende Zwanzig, als Selbständige zusammen. Während Tami im Raum nebenan ganz relaxt mit spitzen Nadeln durch Unterlippen und Ohren sticht, schnappen wir uns Mini für ein kurzes Interview.
Wie kamst du eigentlich auf die Idee mit dem ...