„The sky is crying, look at the tears roll down the street. / The sky is crying, look at he tears roll down the street. / I‘m wading in tears looking for my baby, / And I wonder, where can she be?”
Elmore James
Natürlich muss es regnen, wenn man über den Blues reden will. Am Rathausplatz nieselt‘s ohne Unterlass. Doch unterm Baldachin der Hollywoodschaukel im Schanigarten des Cinema Paradiso ist‘s angenehm trocken. Und so sitzen Tom Hornek und der ...
„Being a dandy is a condition rather than a profession.“
(Sebastian Horsley)
Nähert man sich vom Kaiserwald aus zu Fuß dem Gasthof Akiwi (vormals Koll), kommt man nicht umhin, ein paar Schritte entlang der so genannten Vacano-Promenade zu tun. Diese Promenade, ein in Wahrheit holpriger Waldweg, ist nach dem nahezu völlig vergessenen Schriftsteller Emil Mario Vacano benannt, der zu Lebzeiten wohl eine der schillerndsten Gestalten der Stadt war. Geboren 1840 ...
Nein, ich halte nichts von political correctness. Aber trotzdem: ich will nicht mehr!
Ich will keine lyrics mehr von hirntoten Maulhelden hören, die – neben der Fähigkeit, grad einmal ein Mikro in der Hand zu halten – außer der Zurschaustellung fundamentaler Blödheit und nachhaltiger Bildungsresistenz nur permanentes „Dissen“ von allem, was sie nicht kapieren (und das ist SEHR viel), in die Welt absondern.
Ich will keine schwanzfixierten, frauen- und ...
Eigentlich geht man nicht mehr zu einer Lesung, sondern auf eine Lesung. Ähnlich, wie man halt auch auf ein Konzert oder eine Party ginge.“ Meint Thomas Havlik, Poetry Slam-Master vor seinem Auftritt im Cinema Paradiso am 15. April dieses Jahres. Was das mit der Literarischen Gesellschaft St. Pölten (kurz: LitGes) zu tun hat? Viel.
Schließlich hat der langjährige LitGes-Aktivist Havlik (gemeinsam mit dem Schreiber dieser Zeilen) schon 2003 unter dem Namen Litarena Litges Lounge im ...
Für ein paar Euro mehr
In früheren Zeiten, als Männer – richtige Männer – noch aussahen wie Clint Eastwood, John Wayne oder Lucky Luke, pflegte man Probleme mit dem Colt zu regeln. Showdown nannte man das. Der überlebende Sieger ritt danach (um Geld, eine schöne Frau oder eine wertvolle Erfahrung) bereichert in den Sonnenaufgang hinein.
Zumindest das Kino erzählt diese Geschichte immer wieder.
Und auch heute sind Auseinandersetzungen im und ums Kino keine ...
Kultur am Zug. Ja, Sie haben richtig gelesen. Mit diesem Slogan gingen die ÖBB einige Zeit lang hausieren. Wie das, fragt sich der fahrplankundige Mensch sogleich. Ist etwa die Strecke St. Pölten-Krems gemeint? Beides ja gerade keine unwesentlichen Städte – und dennoch darf man als St. Pölten besuchender Kremser Bahnkunde die Stadt spätestens um halb zehn Uhr abends verlassen, als Krems besuchender St. Pöltner schon um neun. Will man also einer Veranstaltung im Festspielhaus (STP) oder ...
Kennen Sie das? Da herrscht wochenlang tote Hose in Sachen kultureller Grundversorgung – und dann passiert, wie jetzt, Ende Oktober, alles wieder auf einmal. Man müsste sich klonen können, denkt der genervte Stadtbenützer, verwirft den Gedanken gleich wieder (schließlich hat das bei Schwarzenegger in „The 6th Day“ auch nicht funktioniert) und lenkt seine Schritte in Richtung Café Publik. Dort hat man sich ja einiges vorgenommen: Das des Abends üblicherweise zur Geisterstadt ...
Schöner konnte ein Sommer praktisch nicht zu Ende gehen: Spielte doch das – diesmal regenfreie! – Höfefest am 5. September wieder alle Stückeln, von Electronic bis Heinz Erhardt. Open Air-Kunst und -genuss im öffentlichen Raum war ja in den letzten Monaten überhaupt die Sache schlechthin, das meiste sensationell gut besucht.
Der Vorteil von derlei: Jeder kann dabei sein.
Der Nachteil: Jeder kann dabei sein.
So erfuhr die Traisen während Frequency die wohl höchste ...
Ihn, den Singer/Songwriter, den Vater, verbindet mit St. Pölten nicht gar so viel. Eine Erinnerung vielleicht: ein Kracherl beim Bahnhofsbuffet als Zehnjähriger zur Überbrückung der Wartezeit auf dem Weg von Krems ins Gymnasium im oberösterreichischen Stift Schlierbach. Und jetzt sehe er gelegentlich gerade einmal die Silhouette der Stadt, aus der Sicht des Autobahnbenützers.
Sie, die Malerin, die Tochter, hingegen hat St. Pölten schon auf sehr positive Weise kennen gelernt. ...
Man kann’s drehen, wie man will.
Leicht ist’s nicht.
Gar nicht.
Nämlich diese Stadt ins Herz zu schließen.
Zu viel Vervorortung.
Zu viel Nicht-Fisch-noch-Fleisch.
Zu viele XXX-Baumärkte, MegaFun-Einkaufs- und -kinocontainer, Großraumdiscos mit Komasauf-Garantie sowie riesige Flächen an Devotionalienshops zur Erwerbung der heiligen Kuh der Österreicher, des Autos.
Dazwischen – auf der ehemals grünen Wiese, gleich neben den immer blinkenden ...