Tatsächlich fließen all die genannten Teilbereiche nicht nur parallel zueinander, sondern auch ineinander über. Als einigende Klammer werden sie vom Stadtentwicklungskonzept zusammengehalten, quasi dem großen Hafen, in den alles einmündet beziehungsweise, richtiger, aus dem alles ausläuft. Dass die einzelnen Teilfelder dabei auf einem unterschiedlichen Aktualitätslevel sind, liegt in der Natur der Sache. „Das Stadtentwicklungskonzept etwa stammt aus dem Jahr 1992/1993, wurde im Jahr ...
Sie sind gebürtiger Grazer, haben in Wien studiert. Was war Ihr erster Eindruck von St. Pölten?
Ich kann mich noch gut erinnern, als ich das erste Mal über den Rathausplatz gegangen bin. Da lag so ein süßer Duft über der Stadt, wie in einer Leichenhalle – der Odem der Glanzstoff, wie ich alsbald erfuhr. Bei all der positiven Entwicklung durch die Hauptstadterhebung – aber das Schließen der Glanzstoff war DAS zentrale Ereignis für die positive Fortentwicklung der Stadt! ...
Ganz frischer Wind bläst einem aus Stockerau entgegen. Zwar haben die Festspiele Stockerau schon 50 Jahre auf dem Buckel, aber Intendant Zeno Stanek hat dem Evergreen ein spektakuläres Facelifting verpasst. Sein Kunstkniff: Er belebt sozusagen das Sprechtheater neu und stellt Stockerau somit auf zwei Schienen, oder, wie er es formuliert: „Stockerau ist flirrende Festspielstadt voller Theater und Musik.“ Ein großer Wurf dürfte mit der Inszenierung von Dürrenmatts Klassiker „Der Besuch ...
Im Grunde tut man sich schwer, einzelne Acts herauszuheben, weil sich einmal mehr die Superlative ein Stell-Dich-Ein gibt, noch dazu an genialen Locations wie Staatsoper oder Rathaus Arkadenhof. Dann halt ein persönliches Best Of: Allen voran der „Gott“ des Soul, der sich in den 80’er selbst als „The Last Soulman“ titulierte: Bobby Womack ist nach Jahrzehnten back in town (3. Juli, Staatsoper)! Vor zwei Jahren dem Tod von der Schaufel gehüpft, feiert er aktuell – auch ...
Dass ihn sein Weg in die Kirche und zur Musik geführt hat, war dabei lange Zeit keine ausgemachte Sache. „Ursprünglich wollte ich Wirt werden“, lacht Kargl über seine Kindheitsvorstellung von sich als Erwachsenem. Diese kam freilich nicht von ungefähr. Die Großmutter hatte ein Wirtshaus im steirischen Örtchen Gaal, wo Kargl herstammt und bis heute jeden Sommer verbringt „weil Heimat einfach Heimat ist“. Selbstredend, dass er im Familienbetrieb von Kleinauf mitanpackte, „und ich ...
Wie wurde das Stadion im ersten Jahr von den Besuchern angenommen? Den Zahlen nach nicht schlecht. Die NV-Arena, mit 8.000 Plätzen „nur“ fünftgrößte Spielstätte der Ersten Liga, lag mit durchschnittlich 2.900 Zusehern pro Spiel auf Rang zwei im Ligavergleich und konnte damit sogar gut mit den niederösterreichischen Bundesligisten mithalten (Admira 3.300, Wiener Neustadt 2.800). Faktum ist, dass defintiv mehr Zuschauer ins neue Stadion kamen als zuletzt auf den Voithplatz. Dessen ...
Ein Aha-Erlebnis diesbezüglich können aktuell Besucher der neuen Zeit.Kunst.Niederösterreich Galerie im Kulturbezirk beim Bestaunen eines Objektes von Hans Kupelwieser machen, wo er Garn, „Glanzstoff“ des gleichnamigen St. Pöltner Werkes, schön drapiert in Kunst überführt hat. Für viele wird damit zum ersten Mal sichtbar, was jahrelang abseits der Öffentlichkeit in der Fabrik – in dem Fall Garn für Autoreifen – produziert wurde.
Diese Vermählung von menschlicher ...
Das Höfefest, heuer am 15. September, ist das, was man einen klassischen Selbstläufer nennt. Diesen Status muss man sich freilich alljährlich aufs Neue erarbeiten, wie Macherin Daniela Wandl überzeugt ist, weil „auch Selbstläufer sehr bald abstürzen, wenn sie nicht mit gutem Inhalt gefüllt werden.“ Genau dieser macht aber den Unterschied zu manch anderer, schnell verglühenden Festivalsternschnuppe aus. Beim Höfefest garantiert hingegen das DWG (Daniela-Wandl-Gütesiegel) ...
Es ist etwas in Bewegung. Unverkennbar. Und selbst wenn gebrannte Kinder aus Erfahrung Parolen wie „na und, was soll da schon rauskommen“ auf den Lippen tragen, so wird alles, was aktuell so unter den Schlagworten „mehr Demokratie“, „mehr Transparenz“ etc. durch den Raum schwirrt, Ergebnisse zeitigen. Der gesellschaftliche Wandel ist nicht aufzuhalten, auch wenn dies einige – gerade auch in den diversen Parteiapparaten – aus einer Sehnsucht nach ehemaliger Berechen- und ...
Die „Verbotene Stadt“ im Festspielhaus – für viele als „tote Stadt“ wahrgenommen – wurde dieser Tage abgebaut. Was in seinem Ansatz bewusst als urban, verstörend, Neugierde weckend angelegt war, dem wurde mehrheitlich mit Unverständnis und offener Ablehnung begegnet, so dass der Zaunverbau letztlich durch den Handstreich des Konventionellen gefallen ist. Das ist an sich nicht weiter tragisch, denn der künstlerische Output der verbotenen Stadt war endenwollend. Die hochgelegte ...