Kennen Sie John Barry? Nun ja, wahrscheinlich nicht persönlich – aber wenn Sie auch nur einen Hauch an Interesse für Kino und Film hegen, ist Ihnen dieser Mann zumindest von seinen Klängen her bekannt. Er stattete nicht nur die Bond-Klassiker mit Sean Connery aus, sondern versorgte die komplette britische Film- und auch Serienindustrie der 1960ies von Underground bis Kommerz mit seinen musikalisch swingenden Einfällen. Er lieferte auch in den folgenden Jahren ins Ohr gehende, angenehm ...
Da zumindest das Spazierengehen während des Lockdowns erlaubt ist, beschloss ich also, mir wieder einmal den Kaiserwald zu ergehen. Inspiriert von Ernst Jüngers „Waldgänger“ drehte ich meine Runden. Ein pittoresker Nebel hüllte die Wege aufs Geheimnisvollste ein, im Gegenzug lüftete das Hirn aus, die Gedanken wurden zahlreich, klar und leicht bis … bis mir jemand entgegenkam, von Kopf bis Fuß mit High-End-Virtual-Reality-Tools angetan. Eine körperlose Stimme machte ihn soeben ...
„Die Blumenkinder sind schon tot / Rockstars kennen keine Not / Die Hitparaden spiel´n nur Schund / Wir kommen aus dem Untergrund / [...] / Aus den Kellern der Nacht / Aus den Kellern der Nacht / [...]“ (Ronnie Urini und die letzten Poeten)
Was Österreichs einziger wirklicher Rockstar, Ronnie Urini alias Ronnie Rocket, in den 1980ern sang, klingt heute beinahe prophetisch. Im St. Pöltner Untergrund, dem Underground, ticken die Uhren nämlich anders. Dunkler. Lauter. ...
„Des hom‘S ja eh ned, gön‘S?“ Oder auch konkreter: „Orangen hom‘s natirlich kane, gön‘S?“ Hervorgebracht in höhnisch aggressivem Tonfall, begleitet von vorwurfsvollen Blicken und den Umstehenden gegenüber Beifall heischendem Kopfschütteln, stellen dies Lieblingssätze des durchschnittlichen St. Pöltners dar, schenke ich meiner Lieblingsmarktfrau Glauben. Und ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln. In Baden etwa, meint sie, sei das anders, dort freuen sich die Menschen ...
Der Kaiserwald von St. Pölten bietet im winterlichen Nebel und bei sanftem Schneefall nicht nur für Melancholiker eine prächtige Bühne. Eine beinahe undurchdringliche Stille liegt über ihm, nur gelegentlich unterbrochen vom Knacksen eines Zweiges oder dem kaum merklichen Rauschen des Windes. Betritt man den Wald von der Stadtseite aus durch den kurzen Fußgängertunnel unter der Bahntrasse und wendet sich sogleich nach links, befindet man sich auf der Vacano-Promenade, die uns an einem ...
Endlich! Endlich dürfen wir uns über das von uns allen (also beinahe einem Siebentel der Bevölkerung) ersehnte flächendeckende Rauchverbot in der Gastronomie freuen. Dagegen verblassen Klimakrise, Ehrenmorde und andere unbedeutende, gleichwohl bedauerliche Einzelfälle. Jahrhundertelang gefolterte und traumatisierte Nichtraucher können sich zaghaft wieder in „lokale“ Einrichtungen wagen. Und da auch gelegentliches Genussrauchen als kriminelles Suchtverhalten enttarnt wurde, wollen wir ...
Ja, ja, ich geb’s zu: Trotz gelegentlicher, mitunter fast ernstgemeinter Versuche schaff‘ ich’s nicht – die völlige Hinwendung zum Vegetariertum. Oder gar zum Veganen. Dazu schmeckt mir Fleisch einfach zu gut. Ein Gastgarten ohne Schweinsbraten und Bier? Sorry, Leute, geht gar nicht. Oder die herrliche Lama-Salami, die es derzeit bei Inge Lorenz am Markt gibt: besser und stärker als jeder gute Vorsatz. Und Fundamental-Verzicht ist sowieso nur was für Genussfeinde (also jene ...
Ein Mensch sitzt am Kai in Lissabon, betrachtet die Mündung des Hafens und beginnt zu träumen. Unausweichlich angezogen von der Weite des Horizonts und dem „Unbeständigen, Unbegreiflichen dieses unmöglichen Universums“ führt ihn sein Traum hin zu den entferntesten Küsten seiner Sehnsucht.
So sieht das Setting des Stücks „Meeres-Ode“ des portugiesischen Dichters Fernando Pessoa aus, das vor einem Jahr im Werk X in Wien gegeben wurde: ein unglaublich poetisches und ...
Fast schon lustig: Übe ich etwa in linksgrünen Kreisen Kritik an einer angeblich friedlichen Religionsauslegung, deren Jünger sich gerne und regelmäßig mit Macheten, Lastwägen oder Schusswaffen an „Ungläubigen“ austoben (was aber nach gutmenschelnder Diktion ausschließlich „bedauerliche Einzelfälle“ seien – im Gegensatz zum Scheißkerl von Christchurch), darf ich mich als Rassist oder gleich als Nazi bezeichnen lassen. Gebe ich auf der politisch anderen Uferseite zu, im ...
„Ich glaube nicht, dass es eine gute Entwicklung ist, wenn immer weniger Menschen in der Früh aufstehen, um zu arbeiten …“
Es muss heraus: Ich danke unserem Bundeskanzler für diese wahren Worte zur rechten Zeit! Ehrlich! Ich bin nämlich in mich gegangen und habe gänsehäutig festgestellt: Ja, ich bin ein Sozialschmarotzer! Und was für einer! Ich stehe nämlich meistens erst so gegen 8 Uhr morgens auf, manchmal sogar noch später. Gut, ich hackel mitunter auch bis in die ...