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St. Pöltens gute Seite

Michael Müllner

Michael Müllner
Chefredakteur-Stellvertreter
Der Unbestechliche. Kritischer Geist mit Tiefgang. Journalismus ist bei ihm nicht nur Handwerk, sondern Berufung – und beides beherrscht er auf höchstem Niveau. Hat den Blick immer auf den größeren Zusammenhang gerichtet und lässt sich nicht vom Kleingeist ins Ungewisse hinunterziehen oder gar mit Floskeln abspeisen – stattdessen deckt er diese schonungslos auf. Geht den Sachen auf den Grund, mit Gefühl für Gerechtigkeit und Menschlichkeit.

Foto Christoph Schipp

Das Böse unter der Sonne St. Pöltens

Es sind v. a. zwei Fälle, die St. Pölten vor 30 bzw. 50 Jahren zum Schauplatz des Grauens   in der Presse mutieren ließen, die stets ihren Fokus dort hinrichtet, wo die Sensation in der Luft liegt, selbst wenn diese noch so perfid und krank ist – oder gerade deswegen. Der Fall Gufler und der Fall Kniesek.

Blaubart Max Gufler
Es klingt grotesk. Aber der größte Kriminalfall St. Pöltens feiert heuer Jubiläum. Am 31. Oktober 1958, also vor 50 Jahren,  ...


Foto zVg

Hausmeisterlich fit für die Großstadt

Mit 10 Jahren kaufte sich der heute 30-jährige Thomas Schneeberger das erste Vinyl – beim Hartlauer in der Innenstadt. Von Depeche Mode und Kraftwerk lässt er sich inspirieren, vom Musiklehrer in die legendäre „Fabrik“ entführen und Fuzy aka DJ Little John bringt ihm daheim mixen bei. „Die Klubszene damals war zum Kotzen, ich denke da an die ‚Schülerdisco‘ Löwenkeller.“ Zum ersten Auflege-Job fährt Tom mit Fahrrad – und zwar ins Megafun. Es folgen regelmäßige  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Täter gesucht-Opfer gefunden

„Im Fall der Anklageerhebung wäre nicht mit einer Verurteilung zu rechnen gewesen“, erklärt Staatsanwalt Gerhard Sedlacek kurz und bündig, warum die Ermittlungen gegen die beiden Schwarzafrikaner Ray und John eingestellt wurden. Vor rund einem Jahr wurde eine junge St. Pöltnerin von Passanten aufgefunden und ins Krankenhaus gebracht. Dort gab sie an, Opfer einer Vergewaltigung zu sein. Vor der Polizei beschuldigt sie dann zwei Besucher des Lokals, die Polizei stützte ihre Ermittlungen  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Im Sande verlaufen

Wir erinnern uns: Im September 2005 startete „limelight – st. pölten wird jünger“ (der Jugendentwicklungsplan umgesetzt vom städtischen Jugendkoordinator Wolfgang Matzl), mit dem Ziel nicht irgendeine Beratungs-Agentur zu beauftragen, sondern an der Basis in elf Arbeitsgruppen den Ist-Zustand der STP-Jugend zu analysieren und Forderungen, Maßnahmen sowie wünschenswerte Soll-Zustände zu erarbeiten. Der ‚Tag der Revolution‘ war als „Beteiligungsmodell“ für echte Jugendliche  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Play it again, allwissende Müllhalde!

Die Stadt verwaltet im ganzen Stadtgebiet mehrere Proberäume. Das Herz der Szene war aber schon immer „der Kameliterhof“. Wo legendäre Bands wie Roots Vibration, The Frisbee Flakes, Ballycotton, P.O. Box, T.U.B.E., The SunSurfaz oder S.H.E. geprobt haben und heute die Adrenaline Kings, das Fried Freak Orchestra, Tate, Seppuku und viele mehr ihr Unwesen treiben, nimmt aber seit Jahren der Schimmel überhand. In Folge des Stadtmuseumsumbaus sind nun die Tage der Proberäume gezählt.  ...


Foto zVg

(You gotta) fight for your right (to party!)

Zu später Stunde an einem Samstag in St. Pölten. Die üblichen Verdächtigen der heimischen Nachtgastronomie kommen gerade auf Betriebstemperatur, da treffen wir uns mit einem Bekannten am Parkplatz eines Supermarkts. Heute Abend wollen wir nämlich weder eine Beisltour absolvieren, noch Eintritt zahlen. Wir gehen auf eine illegale Party!
Wir folgen dem Auto unseres Informanten, verlassen eine Siedlung in Spratzern und fahren in Richtung Wald. Tagsüber wäre hier wohl idyllisches  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Wir sind unschuldig! Wir kennen diese Frau nicht!

Sie haben in den letzten Wochen Außergewöhnliches durchgemacht. Wir würden die Geschichte gerne aus Ihrer Sicht hören und unseren Lesern die Möglichkeit geben, sie etwas näher kennen zulernen…
Ray: Ich kam vor 14 Jahren nach Österreich und lebe seitdem in St. Pölten. 1997 habe ich geheiratet, ich habe zwei reizende Jungs im Alter von 9 und 10 Jahren. Ich bin ein gläubiger Mensch und verdanke der evangelischen Kirche sehr viel, man kann sagen ich bin auch im Schutz  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Meisterbürger Willi

Wir besuchen Willi Gruber an einem Montag Vormittag in seinem Reihenhaus in St. Pölten. Vorbei an einem „Willkommensgartenzwerg“ gehen wir die paar Treppen zum Eingang hoch, wo uns Willi Gruber und seine nicht minder legendäre Gattin Hermine herzlich begrüßen. Weniger euphorisch ist Dino, der ehemalige First Dog, der im Hintergrund Krawall schlägt und vom Herrchen beruhigt werden muss.
Wir nehmen am Esstisch im Wohn-Esszimmer Platz. Ein bisschen fühlt man sich wie in ein  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Sex in the city

"Heut geh ich ins Maxim"
Drehen wir vielleicht kurz das Rad der Zeit zurück,  Anfang 20. Jahrhundert,  als im legendären Bordell am Hammerweg eine dem Untergang geweihte dekadente Oberschicht in Agonie ihr feucht-frivol-erotisches Spiel zelebrierte. Während ein Pianist im Frack am Salonflügel musizierte, dinierten derweil die Herren aus „besserm Hause“ und ihre Milchbart-Söhne an edel eingedeckten Tischen in Gesellschaft angeblich wunderschöner Dirnen,  ...


Foto Hermann Rauschmayr

Häfn is duli

Wir schauen in die Linse der Überwachungskamera von St. Pöltens wohl bestgesicherter Adresse: Andreas Hofer Straße 3. Der Türöffner schnarrt, im nächsten Moment begrüßt uns Christian Wolf von der Torwache. „Zum Direktor möchten wir!“ Ein kurzes Telefonat, dann weist uns Kerberos den Weg.
Im Stiegenhaus des Verwaltungstrakts huschen wir an grau uniformierten Beamten vorbei. Nicht Polizisten, sondern die Justizwache führt hier das Regiment. Das heißt andere Uniformen und  ...