„Was, du warst nie dort?“ Wenn man gesteht, ein Post-FABRIK-Mensch zu sein – quasi ein Nachgeborener – erntet man von jenen, die im wahrsten Sinne live dabei waren nur ein ungläubiges Kopfschütteln. Anschließend folgt ein mildes Lächeln mit einem Zug Mitleid um die Lippen. Da kommt man sich sogar als Mitdreißiger wie ein armes Hascherl vor. Nun weiß man natürlich, dass die eigene Jugendzeit gern schöngemalt wird, und das räumt auch Chris Müllner, der sich selbst als 2. ...
Ist es in einem starren Apparat wie einer Kommune nicht ein Ding der Unmöglichkeit, frei Visionen zu entwickeln?
Es ist zumindest schwieriger, weil es verschiedene Mitwirkende mit unterschiedlichen Interessen im Prozess gibt. In einem Unternehmen mit einem Chef an der Spitze kann dieser leichter und rascher seine Vorstellungen durchsetzen. In einer partizipativen, demokratischen Struktur wie einer Kommune hingegen muss man den Konsens suchen, hat einen öffentlichen Auftrag zu ...
Ich schau mich derweil im Büro um, das sich im ersten Stock des Wohnheimes Herzogenburgerstraße befindet, wo Rottenschlager auch wohnt. Gemeinsam mit ehemaligen Häftlingen, Alkoholkranken, psychisch Angeschlagenen, Wohlstandsverlierern. „Das ist meine Familie“, wird er später lächelnd sagen – und das ist keine Phrase, das ist Tatsache!
Am Schreibtisch ein Laptop, Zettelstapel, das fertige Manuskript des neuen Emmaus-Buches, Videos, Ansichtskarten aus aller Welt, ein Foto der ...
Noch ist alles Baustelle, aber man kann sich schon etwas vorstellen: Das Portal ist von drei Glasstelen geprägt, die nicht zu übersehen sind: „Wir wollten ein markantes Symbol, damit jeder, der vorbeigeht, neugierig wird, weiß, wo das Stadtmuseum ist. Das war in der Vergangenheit ja ein Schwachpunkt.“ Zugleich ist dieser Ansatz symptomatisch für die gesamte Philosophie des Umbaus, die darauf abzielt „Modernität mit der alten Substanz des Gebäudes zu verknüpfen.“
Das setzt ...
Samstagabend in St. Pölten. Es ist zwar erst Ende April, aber die Temperaturen sind schon hochsommerlich. Nach dem Besuch eines Feuerwehrheurigens in Herzogenburg ist der Abend noch jung, viele zieht es in die Lokale der St. Pöltner Innenstadt. So auch eine 26-jährige Frau. Zu früher Morgenstunde hat sie mit ihrem Freund einen Streit, er fährt ohne sie nach Hause. Gegen 8:00 Uhr bittet sie nach ihren Angaben die Kellnerin ein Taxi zu rufen, da ihr Handyakku leer ist. Die Frau verlässt das ...
Wolsdorff, dann Hauser, jetzt Suppanz. Tatsächlich, ich sitze bereits dem dritten St. Pöltner Theaterdirektor innerhalb von fünf Jahren gegenüber – aber mit Suppanz bekleidet die erste Frau in der Geschichte des Hauses diesen Posten. Und wie die Intendanten, so ändern sich auch ihre Büros. Jenes von Isabella Suppanz wirkt schlicht, geradlinig, ohne Firlefanz. Die Direktorin begrüßt uns mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen. „Trinkt ihr einen Kaffee mit?“. Als ich verneine, ...
Doch – verwunderlich – während Adl sofort zusagte, ließ uns der Bürgermeister drei Wochen im Unklaren, um dann per sms abzusagen, weil er keine Zeit fände. Schade. So schrumpfte die Doppel-, zur Singleconference.
Der Bürgermeister ist verhindert. Was sagen Sie dazu?
Er wird schon seine Gründe haben. Ich nehm’ jetzt einmal nicht an, dass er etwa aus Angst vor dem „Feind“ nicht kommt. Vielleicht ist ihm das Thema ja unangenehm, oder es ist doch nicht so, wie ...
Als wir dann vorort sind, kollidiert die Vorstellung einigermaßen mit der Realität. Zwar ist schon alles vorhanden wie beschrieben, allerdings strahlt das Gebäude selbst eher den Sexappeal eines Krankenhauses als eines modernen Medienbetriebes aus. Freilich, diesbezüglich geh ich wohl den eigenen Vorurteilen auf den Leim - gerade so als bedürfe es Glas und Stahls, um modernes Radio und Fernsehen zu machen oder als würde damit mehr Transparenz gewährleistet. Das Gebäude mag äußerlich ...
Freilich, ein Schwarzseher ist der gebürtige Deutsche mit Wohnadresse Wien keinesfalls. Die Tonkünstler Niederösterreich, heuer 100 Jahre jung, sind unter seiner Ägide flott fürs 21. Jahrhundert gemacht worden, und nun hat man ihm Niederösterreichs derzeit wohl prestigeträchtigstes Kulturprojekt anvertraut: Grafenegg. Um 25 Millionen wird dort nicht nur ein neuer Veranstaltungssaal neben der alten Reitschule gebaut, sondern auch eine Freiluftarena namens „Wolkenturm“, wo über ...
Was für eine sensationelle Entdeckung – und das im 21. Jahrhundert! Sämtliche Geschichtsbücher und Atlanten müssen umgeschrieben werden, denn jetzt ist es gewiss: Das legendäre Bermudadreieck befindet sich nicht, wie bislang angenommen, im Atlantik, sondern mitten in Europa, ganz genau mitten in unserer City. Wie ist es ansonsten zu erklären, dass innerhalb nur eines Jahres – wie Infrapool im Zuge ihrer alljährlichen Frequenzanalyse eruierte – in der St. Pöltner Fußgängerzone ...